Die Königin

Je Bienenvolk gibt es nur eine Königin, sie ist die einzige "Biene", die Eier legt und ist somit verantwortlich für das Fortbestehen  des Volkes. Genau wie Arbeiterinnen schlüpfen junge Königinnen aus befruchteten, von der alten Königin gelegten Eiern, die sich in speziellen, größeren Weiselzellen befinden. Das Futter entscheidet, ob aus einem befruchteten Ei nach nur 16 Tagen eine Königin entsteht oder nach 21 Tagen eine Arbeitsbiene schlüpft. Nur die Maden, aus denen eine Königin entstehen soll, werden ausschließlich mit Futtersaft (Gelèe royale) gefüttert, die Maden der Arbeitsbienen mit Honig und Pollen. Ein bis zwei Wochen nach dem Schlüpfen begeben sich die jungen Königinnen auf ihre Hochzeitsflüge, wo sie von Drohnen begattet werden. Dabei paaren sie sich nicht nur mit Drohnen aus dem eigenen Volk, sondern auch mit „fremden“ Bienenmännchen. So gelangt neues Erbgut in ein Bienenvolk, was dessen Fitness erhöht. Danach beginnt die Königin mit ihrer eigentlichen Aufgabe: der Eiablage. Die Bienenkönigin kann bis zu 2000 Eier pro Tag legen! Sie stirbt nach spätestens fünf Jahren. Oft wird sie jedoch schon früher durch eine junge Königin ersetzt. Neben dem Altern der bestehenden Bienenkönigin gibt es noch einen zweiten Grund, um junge Königinnen zu produzieren: in der Schwarmzeit teilt sich ein Bienenvolk, indem die Hälfte der Bienen zusammen mit der alten Königin als Schwarm ausfliegt und ein neues Bienenvolk gründet.

 

 Bienenkönigin und Weiselzelle

 

 

Die Biene

Die meisten Bienen in einem Volk sind weibliche Arbeitsbienen. Im Bienenstock schlüpfen sie nach 21 Tagen aus einem von der Königin befruchteten Ei und beginnen sogleich mit dem Erledigen ihrer Arbeiten. Welche Tätigkeit eine Arbeiterin gerade erfüllt, hängt von ihrem Alter ab. Nach dem Schlüpfen säubert sie als erstes die Wabenzellen. Ab einem Alter von etwa 6 Tagen ist sie für die Fütterung der Larven und der Königin zuständig und nach ein paar weiteren Tagen hilft sie beim Bau der Bienenwaben. Danach wird die Biene als Wächterin für die Verteidigung des Bienenstocks eingesetzt. Schliesslich verbringt sie ihr restliches Leben als Sammlerin von Nektar, Pollen, Wasser und als Honigproduzentin. Im Sommer geborene Arbeitsbienen leben gerade mal 2-3 Wochen. Bienen, die ab September geboren werden („Winterbienen“), müssen während des Winters weniger arbeiten und leben aufgrund grösserer Energiereserven im Körper etwa 6-8 Monate lang.

 

 

Die Drohne

Neben den Tausenden von Arbeitsbienen gibt es pro Bienenvolk einige Hundert männliche Bienen – die Drohnen. Sie schlüpfen im Frühsommer nach 24 Tagen aus von der Königin gelegten unbefruchteten Eiern. Die Drohnen haben nur eine einzige Aufgabe in ihrem Leben: die Begattung der Königinnen. Dazu werden sie von den Arbeiterinnen gefüttert, bis sie nach etwa 10-14 Tagen geschlechtsreif sind. Dann verlassen sie den Bienenstock, paaren sich mit den jungen Bienenköniginnen auf deren Hochzeitsflug und sterben danach. Drohnen, die zu Beginn des Herbstes noch leben, werden von den Arbeiterinnen aus dem Bienenstock herausgejagt (Drohnenschlacht) und sterben ebenfalls.